Klimakur - geeignete klimatische Zonen *
Die Klimakur ist eine Heilmaßnahme, die
in Kurorten
mit entsprechend geeignetem Klima durchgeführt
wird. Die heilklimatische Wirkung des jeweiligen Klimas
beruht dabei auf Reinheit, Feuchtigkeitsgrad, Bewegung
und Temperatur der Luft, auf Dauer und Stärke der
Sonneneinstrahlung, den allgemeinen Wetterbedingungen
und der Jahreszeit. Für die Durchführung von
Klimakuren werden in Europa drei klimatische Zonen als
geeignet betrachtet. Es sind dies das Hochgebirge, das
Mittelgebirge und seine waldreichen Hügellandschaften
sowie die Küstenregionen. Eine weitere Klimaform
zur Durchführung gesundheitswirksamer Kuren ist
das Höhlenklima.
Klimakur im Hochgebirgsklima
Hochgebirgsklima ist gekennzeichnet durch relativ
niedrige Temperaturwerte und starke Sonneneinstrahlung.
Es eignet sich daher besonders gut zur Durchführung
der Heliotherapie. Zudem ist die Hochgebirgsluft sehr
rein. Pollen, Staub und sonstige Allergene sind in diesen
Höhen kaum zu finden. Diese Klimabedingungen machen
das Hochgebirge zum idealen Kurort bei Atemwegserkrankungen,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Hauterkrankungen.
Klimakur im Küstenklima
Küstenklima ist in Deutschland sowohl an
der Ostsee als auch an der Nordsee zu finden. Beide
Regionen verfügen über sehr reine, meersalzhaltige
Luft und besitzen die intensive Sonneneinstrahlung,
die nur in Küstengebieten zu finden ist. Dennoch
unterscheiden sich beide Regionen in der Ausprägung
ihrer Klimafaktoren. So wird der Wattboden der Nordsee
durch den Wechsel von Flut und Ebbe regelmäßig
freigelegt. Liegt das Watt bei Ebbe trocken, so nimmt
der darüber streichende Wind das darin enthaltene
Jod und andere heilsame Stoffe auf und trägt sie
ans Festland. Bei Flut hingegen sorgen Wind und Wellen
für die Entstehung einer intensiven Brandung, die
mit sogenannten maritimen Aerosolen zum Kurklima beiträgt.
Diese Aerosole enthalten neben Salzpartikeln auch Magnesium
und andere natürliche Stoffe, die sich positiv
auf die Atemwege auswirken. Auch an der Ostsee ist das
Meeres- oder Küstenklima zu finden. Allerdings
ist der Tidenhub hier nur gering und die Klimareize
sind deutlich milder. So sind beispielsweise die Temperaturwerte
ausgeglichener und der Anteil der maritimen Aerosole
ist niedriger als im Nordseeklima. Ob Nord- oder Ostsee:
Meeresklima eignet sich bei chronischen Schleimhautentzündungen,
Hautkrankheiten
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Mittelgebirgsklima und Klima der Wald- und Hügellandschaften
Reizarm, mit ausgeglichenen Temperaturwerten, milden
Bedingungen und sauberer Luft eignen sich Mittelgebirgsklima
und Waldklima besonders zur Rehabilitation nach schweren
Erkrankungen und zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge.
Sinnvoll ist ein Aufenthalt im Mittelgebirgsklima aber
auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen
und rheumatischen Krankheitsbildern.
Reiz- und Schonklima
Die sehr anregenden Klimawerte in Hochgebirge und Küstenregionen
werden als Reizklima bezeichnet. Sie dienen dazu,
den Stoffwechsel und die generelle körperliche
Aktivität des Patienten anzuregen und werden so
zum entscheidenden Heilfaktor. Als Reizklima wird auch
das Höhlenklima im Heilstollen bezeichnet.
Dieses ist gekennzeichnet durch hohe Luftfeuchtigkeit,
niedrige Temperaturen und eine große Reinheit
der Luft, die überdies über einen hohen Salz-
und Mineralstoffgehalt verfügt. Dem Reizklima gegenüber
steht das sogenannte Schonklima, das sich vor
allem durch seine lindernden und beruhigenden Eigenschaften
auszeichnet. Schonklima ist im Mittelgebirge und in
Wald- und Hügellandschaften zu finden.
* Für Angaben auf dieser Internetseite wird keine
Haftung übernommen. Die hier dargestellten Informationen
stellen keine medizinische Beratung dar.
|