Moortherapie - Informationen und Heilanzeigen *
Im Rahmen einer Moortherapie kommt in erster Linie
mit Wasser aufbereiteter Torf zum Einsatz. Dabei kann
hinsichtlich einer inneren und einer äußeren
Anwendung unterschieden werden. Bei der inneneren Anwendung
wird im wesentlichen von einer so genannten Moortrinkkur
gesprochen. Bei der äußeren Anwendung wird
das mit Wasser vermengte Torf inform von Bädern oder
Packungen zumeist erwärmt und und mit der Haut in
Berührung gebracht.
Der für eine Moorkur oder Moortherapie verwendete
Rohstoff Torf ist natürlichen Ursprungs und entsteht
bei einer unvollständigen Zersetzung von pflanzlichem
Material. Der Prozess der Torfbildung läuft unter
Sauerstoffabschluss in einem Moor ab. Die Geschwindigkeit
dieses Zersetzungsprozesses ist von zahlreichen Umwelteinflüssen,
wie zum Beispiel der Umgebungstemperatur, der Pflanzenarten
oder der Art der am Prozess beteiligten Bakterien abhängig.
Die Geschwindigkeit, mit der Torf entsteht, wird mit etwa
einem bis maximal 10 Millimeter pro Jahr angegeben. So
läßt sich erklären, dass während
einer Moortherapie teilweise Torfe zum Einsatz kommen,
die mehrere tausend Jahre alt sind.
Bevor der Torf bzw. das Moor zur therapeutischen Anwendung
kommt, muss es zunächst gestochen und dann aufbereitet
werden. Im Zuge dieser Aufbereitung wird das organische
Material häufig zerkleinert und durch die Zugabe
von Wasser zu einem zähen Brei gemischt. Vor der
Anwendung wird dieser Brei dann erneut erwärmt.
Die fünf verbreitetetsten Formen der Moortherapie,
das Moorbad, die Moorpackung, das Moorkneten,
das Moortreten und die Moortrinkkur sollen
nachfolgend etwas näher betrachtet werden.
Moorbäder
Für ein Moorbad wird ein großer Bottich oder
eine Wanne mit vorher erwärmtem Torfbrei befüllt.
In dieses bis über 40°C warme Moor setzt sich
der Patient und taucht bis etwa zum Hals ein. Da das Moor
die angenehme Wärme sehr lange speichert und gleichmäßig
abgibt, kann sie für einen längeren Zeitraum
auf die zu behandelnden Partien einwirken. Diese lange
Wärmezufuhr regt unter anderem den Stoffwechsel an
und beansprucht auch das Herz-Kreislaufsystem. Aus diesem
Grund sollte im Anschluss an ein Moorbad unbedingt eine
Ruhephase eingehalten werden.
Moorpackungen
Bei einer Moorpackung wird der Torfbrei gezielt auf bestimmte
Körperpartien aufgetragen, was eine zielgerichtete
Behandlung ermöglicht. Darüber hinaus ist durch
die Beschränkung auf einzelne Körperteile eine
höhere Temperierung des Torfbreis möglich.
Moorkneten
Beim Moorkneten werden die positiven Wirkungen einer Moortherapie
mit denen einer Bewegungstherapie kombiniert. Das in der
Regel erwärmte Moor wird mit den Händen kräftig
geknetet, wodurch die Muskulatur in den Händen gestärkt
und eine verstärkte Durchblutung erzielt wird.
Moortreten
Ebenso, wie beim Moorkneten wird auch beim Moortreten
die Durchblutung gefördert und eine Stärkung
der Muskulatur erzielt. Zu diesem Zweck wird erwärmter,
aber auch unbehandelter Torf in großen, flachen
Borrichen zum Einsatz. Durch die Auftriebskraft und die
Dämpfendewirkung beim Treten werden die Gelenke trotz
Belastung geschont.
Moortrinkkur
Die Morrtrinkkur kommt im Vergleich zu den äußeren
Moortherapien eher selten zur Anwendung. Bei eienr Moortrinkkur
wird frisches Wasser durch Torf geleitet und anschließend
getrunken. Beim Durchleiten gibt das Torf zahlreiche pflanzliche
Wirkstoffe an das Wasser ab, die einen positiven Einfluss
auf die Gesundheit bewirken können.
Heilanzeigen
Insbesondere aufgrund der angenehmen Wärme bei einer
Moortherapie kommt dieses Kurart häufig bei Schmerzen
des Bewegungsapparates und bei Muskelverspannungen zum
Einsatz. Weitere Einsatzgebiete begründen sich durch
die stoffwechselfördernde und durchblutungsfördernde
Wirkung einer Moortehrapie. Zahlreiche Wirkprinzipien,
insbesondere die biologischen Inhaltsstoffe des Moors
betreffend sind jedoch bis heute noch nicht abschließend
erforscht.
Zusammenfassend lassen sich für eine Moortherapie
folgende Heilanzeigen identifizieren:
- Muskelverspannungen
- Schwächung des Bindegewebes
- Durchblutungsstörungen
- Stoffwechselstörungen
- Geschwächtes Immunsystem
- Chronische Schmerzen des Bewegungsapparates
(z.B. Rheuma, Ischias)
- Frauenleiden
- Harnwegserkrankungen
- Hauterkrankungen und Schuppenflechten
*Diese Informationen stelle keinen ärztliche Beratung
dar und dürfen auf keinen Fall als Ersatz für
eine ärztliche Beratung angesehen werden. Bei Frage
wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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