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Informationen über Rheuma *

Rheuma ist ein Überbegriff für Erkrankungen aus dem so genannten rheumatischen Formenkreis, der eine Vielzahl von entzündlichen Erkrankungen zusammenfasst. Im engeren Sinn versteht man unter Rheuma die in der medizinischen Fachsprache als rheumatoide Arthritis bezeichnete chronische Erkrankung, die zu multiplen Entzündungen im gesamten Organismus führen kann. Es können Gelenke und Gelenkflüssigkeiten, Schleimbeutel und die Sehnen umgebenden Häute betroffen sein, aber auch neben den Gelenken kann es zum Befall verschiedener Organe kommen. Der Verlauf ist meist chronisch und zudem noch fortschreitend, was nicht selten zu einer Zerstörung von Gelenk- oder Organstrukturen führt und zur Invalidität.

Ungefähr ein Prozent der erwachsenen Menschen, die das 55. Lebensjahr überschritten haben, erkranken an rheumatoider Arthritis, also Rheuma. Die Krankheit findet sich vermehrt bei Frauen, im Verhältnis zu Männer erkranken sie nämlich drei- bis viermal häufiger. Ebenfalls ist ein gehäuftes Auftreten in Familien beschrieben und die zugrunde liegende Ursache für Rheuma ist bis heute unbekannt.

Die Krankheit beginnt meist mit unspezifischen Allgemeinsymptomen, zum Beispiel zunehmender Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Muskelschmerzen und nächtlichem Schwitzen. Auch brüchige, glanzlose Nägel werden auffallend oft bei Rheumatikern gesehen, was allerdings in ein Gesamtkonzept zu integrieren ist, also lässt sich ausdrücklich nicht sagen, dass Nagelveränderungen im genannten Sinne den Verdacht auf eine Rheumakrankheit lenken, es sei denn es treten zudem Zeichen wie Entzündungen mehrerer Gelenke, Sehnenscheiden, Schleimbeutel oder auch Rheumaknoten auf. Diese Knötchen finden sich in rund 20% der Fälle und stellen zelluläre Veränderungen in Sehnen dar, besonders an den Händen. Es kann, meist im fortgeschrittenen Krankheitsstadium, zu Manifestationen verschiedenster Art an Herz, Lunge, Leber, den Nieren und Augen, sowie Gefäßen kommen.
Die gefährlichsten Folgen einer rheumatischen Erkrankung sind der Funktionsverlust und die Fehlstellung von Gelenken. In diesem Zusammenhang spielen besonders Komplikationen an den Fingern eine Rolle, denn es kann zum Auftreten von so genannten Schwanenhalsdeformitäten kommen, dabei stehen die Finger in Form eines Schwanenhalses und können nur noch sehr eingeschränkt in der natürlichen Funktion genutzt werden.

Sehr oft kommt es zu Nebenwirkungen von Medikamenten der antirheumatischen Therapie, wie Magenschleimhautschädigungen oder Nierenerkrankungen.
Rheuma ist eine Erkrankung, die sich in ganz unterschiedlicher Form zeigen und manifestieren kann, daher ist es besonders wichtig, mögliche andere Grunderkrankungen auszuschließen. Dazu lassen sich in einer Blutuntersuchung zunächst unspezifische Entzündungswerte bestimmen. Diese zeigen, wie die Aktivität einer möglichen Entzündung im Organismus ist, sie treffen allerdings keine Aussage darüber, wo genau der Herd der Entzündung zu finden ist. Sind diese Werte erhöht, sollte eine weiterführende Suche und Diagnostik erfolgen. Besteht dabei der Verdacht auf eine rheumatische Erkrankungen lassen sich im Labor Rheumafaktoren bestimmen, welche zu Beginn des Rheumas in ca. 40%, im späteren Verlauf in bis zu 80% der Fälle positiv nachzuweisen sind. Rheumafaktoren sind Antikörper, die gegen bestimmte Bestandteile des Körpers selbst gerichtet sind.

Um die Formen der Manifestation zusammen zu fassen, empfiehlt es sich, möglich Gelenkbeschwerden mit verschiedenen Möglichkeiten der Bildgebung zu betrachten. Eine sonographische Untersuchung betroffener Gelenke ist eine Ultraschall-Methode, die Veränderungen an Strukturen der Gelenke (Sehnenscheiden, Schleimbeutel) nachweisen kann. Es finden in diesem Zusammenhang auch Röntgen- und Kernspinnuntersuchungen Anwendung.
Zur endgültigen Diagnose von Rheuma gelangt man dann, indem man seine gesammelten Untersuchungsbefunde zusammenfasst und anhand aufgestellter Kriterien, z.B. des American College of Rheumatology (ACR) hinsichtlich der bestehenden Erkrankung begutachtet.
Ein Patient hat eine rheumatoide Arthritis, wenn 4 der nachfolgenden 7 Diagnosekriterien des ACR erfüllt sind. Die 4 der folgenden Kriterien müssen seit mindestens 6 Wochen vorliegen

  • Morgensteifigkeit der Gelenke über mindestens 1 Stunde
  • Arthritis (Gelenkentzündung) der Hand- und Fingergelenke: Schmerzen und Schwellung
  • Arthritis (Gelenkentzündung) von 3 oder mehr Gelenkbereichen: Weichteilschwellung oder Erguss
  • Symmetrie: gleichzeitiger Befall desselben Gelenkbereichs beider Körperhälften
  • Rheumaknoten
  • Nachweis von Rheumafaktoren
  • Typische Veränderungen im Röntgen

Die Behandlung einer rheumatischen Erkrankung ist unter Umständen sehr kompliziert, wichtig ist allerdings, dass von Anfang der Therapie eine gute Basiseinstellung erfolgen sollte, denn wesentliche Gelenkschäden bestehen häufig bereits in der Anfangsphase. Bei guten Behandlungserfolgen lässt sich die medikamentöse Behandlung zu einem späteren Zeitpunkt unter Umständen reduzieren bzw. anpassen, man spricht in diesem Zusammenhang von einer "step-down-Therapie".

Neben Medikamenten stellt die physiotherapeutische Bewegungstherapie mit dem Ziel einer möglichst raschen Mobilisierung einen entscheidenden Eckpfeiler des Konzeptes dar. Je länger erkrankte Gelenke nicht genutzt werden, desto größer ist die Gefahr einer Schrumpfung von Gelenkkapseln und Muskeln. Eine Rückgewinnung der natürlichen Funktion wird dadurch um ein Vielfaches erschwert. Bei akut entzündeten Gelenken sollten keine Wärmeanwendungen erfolgen, sonder eher Kältebehandlungen, eventuell sogar in Form von Ganzkörper-Kälteanwendungen.

Medikamentös gibt es eine Vielzahl von Substanzen, die in der antirheumatischen Behandlung heutzutage angewendet werden. Die Abkürzung NSAR steht in diesem Zusammenhang für Nicht-steroidale Anti-Rheumatika; es handelt sich dabei um kurz wirksame Medikamente, die lediglich Symptome lindern können und keine langfristigen Effekte versprechen. Beispiele für Vertreter aus dieser Substanzgruppe sind Ibuprofen oder auch Diclofenac, welche sehr oft verschrieben wurde. Magenschmerzen und sonstige Reaktionen des Verdauungstraktes sind dabei die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen, sie treten in ungefähr 30% der Fälle auf.

Als nächste Stufe folgen dann im Therapieschema Steroide, um akute Entzündungszustände zu verbessern. Allerdings ist die Menge und Dauer der Gabe bei dieser Substanzklasse beschränkt, da sie unter Umständen zu schweren Komplikation bei längerfristiger Anwendung führen können.
Ebenfalls Anwendung finden Medikamente, die das eigene Immunsystem unterdrücken, die so genannten Immunsuppressiva, z.B. Methotrexat. Die Gabe sollten in Erwägung gezogen werden bei mittelschwerer und schwerer Rheumakrankheit, wobei insgesamt von einer guten Verträglichkeit und Wirksamkeit ausgegangen werden kann. Im Detail können Immunsuppressiva sogar das Risiko einer Herzinfarktes signifikant senken.
Es gibt darüber hinaus noch eine große Menge an weiteren Medikamenten, die Rheuma lindern und behandeln können, allerdings sollte die Behandlung in komplizierten Fällen in Rheumazentren oder von ausgewiesenen Spezialisten erfolgen.

Die Prognose von Rheuma hängt von der Schwere der Krankheit ab, so ist in 10% von einer leichten Form, in 20% von wechselnden Krankheitsaktivitäten und in bis zu 70% von einer fortschreitenden schweren Erkrankung anzunehmen. Dies zeigt, dass entscheidend ist, die Diagnose Rheuma möglichst präzise zu stellen und anschließend rasch mit der Behandlung zu beginnen. Nach 10 Jahren Erkrankung sind circa 50% der Patienten nicht mehr erwerbsfähig, die Lebenserwartung wird durch Rheuma stark reduziert, so muss von einer durchschnittlichen Verminderung von bis zu 7 Jahren ausgegangen werden, insbesondere Herzinfarkte sind ein limitierender Faktor.

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Neben dem Rheuma stellt auch ein Bandscheibenvorfall eine äußerst schmerzhafte Beeinflussung des Bewegungsapparates dar. Zum Glück gibt es hierfür erfolgversprechende Behandlungsmethoden, die Schmerzen reduzieren und die Mobilität wieder herstellen können. Für eine andauernde Heilung vom Bandscheibenvorfall ist jedoch ein schnelle und fachkundige Behandlung unerläßlich.


*Diese Informationen stelle keinen ärztliche Beratung dar und dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine ärztliche Beratung angesehen werden. Bei Frage wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Es wird keine Haftung für Schäden an Ihrer Gesundheit übernommen, die aufgrund der Nutzung von Informationen auf dieser Website entstanden sind.

 

 


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