Progressive Muskelentspannung nach Jabobson *
Von allen Entspannungstechniken lässt sich die
Progressive Muskelentspannung wohl am leichtesten
erlernen. Entstanden ist die auch als Progressive Relaxation
bekannte Methode bereits in den 30er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts. An der US-amerikanischen Harvard University
entwickelte Edmund Jacobson im Rahmen seiner
Forschungsarbeit eine Fülle verschiedener Übungen
zur Reaktivierung der Muskeln nach Unfällen. Dem
Arzt und Physiologen ging es in erster Linie darum,
Menschen mit Querschnittslähmungen das Erlernen
kleinster Bewegungen zu ermöglichen. Die entspannende
Wirkung der Methode wurde eher nebenbei entdeckt. Das
Prinzip basiert auf der Tatsache, dass jeder Mensch
einen individuellen Muskeltonus besitzt. Diese Grundspannung
soll durch regelmäßiges Trainieren langfristig
gesenkt werden. Sind die Muskeln entspannt und gut durchblutet,
so hat dies positive Auswirkungen auf die Organfunktionen
und das Vegetative Nervensystem. Durch Progressive Muskelentspannung
wird man zunehmend gelassener und kann besser mit Stress
umgehen.
Jacobsons Nachfolger vereinfachten die ursprünglich
sehr komplexe Technik, indem sie verschiedene Übungsabläufe
kombinierten. So werden gleichzeitig die Arme angewinkelt
und die Fäuste geballt. Dabei erfolgte in der Anfangszeit
der Progressiven Muskelentspannung der Wechsel zwischen
An- und Entspannung ziemlich ruckartig. Heute geht man
beim Üben sanfter mit sich um. Daher sollte man
nie bis zur Schmerzgrenze anspannen und schon gar nicht
darüber hinaus. Auch auf die Atmung ist zu achten.
Wer beim Anspannen die Luft anhält, riskiert Verspannungen
und Muskelkater. Ebenso wichtig ist es, nach jeder Übungsabfolge
einige Atemzüge lang die Entspannung zu genießen,
bevor man mit der nächsten Übungsreihe beginnt.
Jede einzelne Übung besteht aus drei Phasen. Zunächst
wird die Anspannung mit dem Einatmen aufgebaut, beispielsweise
durch Hochziehen der Schultern oder Anwinkeln der Arme.
Dann hält man diese vermehrte Muskelspannung über
zwei bis drei Atemzüge aufrecht. Zuletzt werden
beim Ausatmen Anspannung und Haltung gelöst, also
die Schultern oder Arme wieder gesenkt. Geübt wird
aufrecht im Sitzen oder flach auf dem Rücken. Wer
im Liegen übt, sollte zumindest Beine und Füße
zudecken, um nicht zu frösteln. Nach dem Üben
ist die Entspannung stets durch mehrfaches Anwinkeln
der Arme und Beine und ausgiebiges Recken und Strecken
zu beenden, um wieder fit und munter zu werden. Vor
dem Einschlafen lässt man diese Zurücknahme
natürlich weg.
Es gibt unzählige Ratgeber in Buchform, CDs und
DVDs, die eine Einführung in die Progressive
Muskelentspannung nach Jacobson bieten. Doch wie
jedes Entspannungsverfahren, so lässt sich auch
die Progressive Relaxation am besten in einem Kurs erlernen,
wie er von vielen Volkshochschulen und einigen Krankenkassen
angeboten wird. In Reha-Einrichtungen und Kurkliniken
gehört die Progressive Muskelentspannung mittlerweile
ebenso zum Repertoire wie in Fitness-Centern und Wellness-Studios.
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