Mentaltraining - Was ist das? *
Wie das Autogene Training, so zählt auch das Mentaltraining
im weitesten Sinne zu den konzentrativen Entspannungstechniken.
Beide wurden aus der Hypnose heraus entwickelt. Das
Wort "mental" sagt schon, worum es geht. Das
Training findet nur auf der geistigen Ebene statt. Man
visualisiert die betreffenden Bilder oder Tätigkeiten
vor dem inneren Auge. Spezielle Übungen zur Aktivierung
der Muskeln oder andere Bewegungen werden lediglich
in Gedanken ausgeführt. Die mentale Vorstellung
von Bewegungsabläufen kommt heute auch im Bereich
Rehabilitation zur Anwendung, beispielweise nach Querschnittslähmungen
oder Schlaganfällen.
Wird das Mentaltraining
dagegen gezielt zum Entspannen genutzt, ist die Schnittstelle
zur Meditation und zu den Visualisierungstechniken erkennbar.
Auch die Progressive
Muskelentspannung kennt eine Variante für Fortgeschrittene,
bei der die Übungen mental absolviert werden. Denn
für unser vegetatives Nervensystem spielt es keine
Rolle, ob man etwas tatsächlich tut oder nur daran
denkt. Wer beispielsweise ein Bild mit seinem Lieblingsessen
betrachtet, dem läuft unweigerlich das Wasser im
Munde zusammen. Im Prinzip können wir kaum eine
körperliche Aktivität ausüben, ohne sie
vorher auf der geistigen Ebene zu "erlernen".
Umgekehrt haben Vorstellungen und Ziele, um die unser
Denken kreist, das Bestreben sich zu verwirklichen.
Anfangs kam das Mentaltraining überwiegend
im Sport zum Einsatz. Dort geht es um das mentale Einüben
bestimmter Bewegungsabfolgen mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit
im darauffolgenden "richtigen" Training zu
steigern. Zum geflügelten Wort wurde eine alte
Boxerweisheit: "Die meisten Kämpfe werden
im Kopf entschieden". Angeblich gewannen Weltmeister
wie Muhammad Ali und Wladimir Klitschko ihre Boxkämpfe
in einer Art Trancezustand. Natürlich spielen vor
Wettkämpfen mentale Übungen eine wichtige
Rolle. So stellt sich der Stabhochspringer in Gedanken
vor, wie er die hoch angelegte Sprunglatte nimmt, oder
die Läuferin visualisiert ihre anvisierte Bestzeit.
Die sogenannte "Aufmerksamkeitsregulation"
erleichtert den Athleten die Konzentration auf den entscheidenden
Moment. Zumeist wird das Mentaltraining von Sportpsychologen
oder Physiotherapeuten vermittelt. Da der Begriff jedoch
nicht gesetzlich geschützt ist, kann sich im Grunde
jeder "Mentaltrainer" nennen. Es gibt weder
eine vorgeschriebene Ausbildung noch inhaltliche Richtlinien.
In Europa bietet bisher nur die Universität Salzburg
einen Lehrgang "Mental Coaching" an (Stand
2011).
Mittlerweile bezeichnet der Oberbegriff "Mentaltraining"
eine Reihe verschiedener Praktiken zur positiven Selbstbeeinflussung
und Stärkung der Persönlichkeit. Die Übergänge
zu anerkannten psychotherapeutischen Verfahren wie dem
"Katathymen Bilderleben" oder der Hypnotherapie
sind ebenso fließend wie zum etwas umstrittenen
"Positiven Denken". Dennoch wurde in vielen
Testreihen bestätigt, was die alten Weisheitslehren
stets betonten: "Der Glaube versetzt Berge".
Wenn ein Sportler selbst nicht an seinen Sieg glaubt,
ist das Scheitern vorprogrammiert. Wer vor dem Bewerbungsgespräch
denkt "Das wird ja doch nichts, ich hab' sowieso
keine Chance", dürfte wohl kaum die nötige
Selbstsicherheit ausstrahlen, um den Job zu bekommen.
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